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Adipositas

Krankhaftes Übergewicht

"Schau nur, wie fett der ist!“

Das oder ähnlich diskriminierende Aussagen bekommen stark übergewichtige Menschen häufig zu hören. Dabei ist Adipositas mehr als nur „ein paar Kilo“ zu viel auf den den Hüften.

Adipositas bezeichnet eine schwerwiegende Ernährungs- und Stoffwechselkrankheit mit krankhafter Fettvermehrung sowie -verteilung. Die WHO spricht von Adipositas, wenn der  Body-Mass-Index (kurz: BMI) >30kg/m² ist.

Die WHO teilt Adipositas in drei Schweregrade ein, welche durch den BMI (Body-Mass-Index) gestaffelt sind:

       Bezeichnung                                          BMI

  • Normalgewicht                                        18,5 – 24,9

  • Übergewicht                                              25,0 – 29,9

  • Adipositas Grad I                                     30,0 – 34,9

  • Adipositas Grad II                                    35,0 – 39,9

  • Adipositas Grad III (permagna)               ≥ 40,0


Dabei spielt auch die Körperfettverteilung eine große Rolle. Bei übermäßigem Bauchfett (auch viszerales Fett genannt oder Figur vom „Apfeltyp“) besteht ein größeres Risiko, Herz-Kreislauf Erkrankungen zu bekommen, als bei anderen Fettverteilungstypen mit Polstern an Oberschenkel, Po und Hüfte (Birnentyp).  Ab einem Bauchumfang von 80cm bei Frauen und 90cm bei Männern ist das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erkranken, deutlich erhöht.


Wie entsteht Adipositas?

Die essen einfach zu viel!“, sagen die Einen. „Die liegen den ganzen Tag nur faul ´rum!“, meinen die Anderen.

Richtig ist, dass zu viel und zu kalorienhaltige Nahrung in Kombination mit einem Bewegungsdefizit dazu führt, dass man an Gewicht zunimmt. Der Körper speichert nicht verbrauchte Energie in Fettdepots „für schlechte Zeiten“.

Auch der Lebensstil, psychische Probleme und Medikamente können Schuld an Übergewicht sein:


  • Stressessen, Essen aus Frust, Langeweile

  • Fast-Food, Geschmacksverstärker, zuckerhaltige Getränke

  • Passive Freizeitgestaltung (PC, Fernsehen, Auto fahren, Fahrstuhl)

  • Gedankenmuster aus der Kindheit („Dein Teller wird leer gegessen, sonst gibt es schlechtes Wetter!“

  • Essen als Ersatz für zwischenmenschliche Zuwendung

  • Depressionen

  • Medikamente (Cortison, Hormone, Insulin)

  • Stoffwechselstörungen (Schilddrüse: M. Hashimoto, Nebenniere: Cushing-Syndrom, Glucosestoffwechselstörungen)

  • Andere Erkrankungen: Lipödem, Tumore (insbesondere Gehirntumore)

  • Schlafmangel


Welche Folgen hat Adipositas?

Neben sozikulturellen Aspekten wie Mobbing, Zurückweisung, Unangenehmlichkeiten (im Flugzeug muss ein spezieller Sitz gebucht werden, Kinostühle sind zu eng, Kleidung gibt es nur in Spezialgeschäften…) sind die körperlichen Folgeschäden einer unbehandelten Adipositas lebensgefährlich.

Durch die ständige Energiezufuhr und das enorme Körperfett kommt es zum metabolischen Syndrom. Das metabolische Syndrom stellt eine Kombination aus Hyperglykämie (zu hoher Blutzucker durch Insulinresistenz ⇒ Diabetes mellitus Typ II, Altersdiabetes), Hyperurikämie (zu hohe Harnsäurewerte ⇒ Gicht), arterieller Hypertonie (erhöhter Blutdruck > 140/90 mmHg) und/oder Hypercholesterinämie (zu hohe Blutfettwerte) dar.


Auf Grund der erhöhten Blutzucker- und Blutfettwerte auf der einen und dem erhöhten Blutdruck auf der anderen Seite kommt es im Laufe der Zeit zu Ablagerungen an den Gefäßen. Man spricht im Allgemeinen von Arteriosklerose.

Zunächst sind die kleinen Gefäße betroffen, die unsere Augen, das Herz und die Nieren versorgen. Zuckerablagerungen an den Netzhautgefäßen führen zur diabetischen Retinopathie und diese, unbehandelt, zur Erblindung.

Ablagerungen an den Gefäßen des Herzens (Coronargefäße) führen zur KHK (coronare Herzkrankheit) und begünstigen Herzinfarkte. Insbesondere bei Diabetikern kommt es häufig zu „stummen Infarkten“, da das Schmerzempfinden durch bereits minderdurchblutete Gefäße herabgesetzt ist.

Weitere Erkankungen, die durch Adipositas begünstigt werden sind das Schlafapnoe-Syndrom, Reflux, Gallenblasenerkrankungen wie z.B. Gallensteine (durch gestörten Fettstoffwechsel), Arthrose (Dauerbelastung der Gelenke durch zu viel Gewicht) und sogar Brustkrebs wird durch ein zu hohes Gewicht gefördert, da Brustkrebs ein östrogenabhängiger Tumor ist (Östrogenspeicher im Fettgewebe).

Der Leidensdruck ist für viele Patienten sehr groß. Sie leiden unter dem viel zu hohen Gewicht und fühlen sich wertlos. Diese Insuffizienzgefühle sind häufig der Weg in eine Depression, wenn sie nicht schon vorher bestand. Typisches Vermeidungsverhalten führt dazu, dass zwischenmenschliche Kontakte abbrechen und sie immer mehr Zeit alleine Zuhause verbringen, dort grübeln und immer mehr essen. Sie trauen sich nicht mehr in die Stadt, um nicht von anderen Menschen (an)gesehen zu werden. Es ist ein Teufelskreis, der schwer zu durchbrechen ist.


Behandlung von Adipositas

Die Behandlung von Adipositas erfolgt in schlimmen Fällen, welche mit psychischen Auffälligkeiten einhergehen (z.B. Depressionen, Angststörungen) zunächst in einer Spezialklinik, wo eine kontrollierte Gewichtsreduktion durchgeführt wird.


Begonnen wird mit einer ausführlichen körperlichen Untersuchung, Aufnahme von Körpergröße und – gewicht, Taillenumfang, Laborparameter (Blutzucker, Blutfette, Harnsäure, Creatinin = Nierenwert, Schilddrüsenwerte) und EKG (in Ruhe und bei Belastung).

Oberstes Ziel bei der Behandlung von Adipositas ist die Gewichtsreduktion, die je nach Schweregrad 5-10%, 10-20% und 20-30% ( Grad I, II, III) vom Ausgangsgewicht betragen sollte.

Von einer zu schnellen Gewichtsabnahme wird abgeraten, der Körper fällt in einen Stresszustand, es kann zu Organversagen kommen. Am Anfang besteht der größte Gewichtsverlust aus Wasser. Ab einem gewissen Punkt stagniert das Gewicht, die Patienten müssen sich vermehrt anstrengen, weiter an Gewicht zu verlieren. Hier kapitulieren die meisten, da kein gewünschter Behandlungserfolg zu sehen ist. Diese Reaktion vom Körper ist völlig normal. Daher ist ein tägliches Sportprogramm und eine ausgewogene, fett- und zuckerarme Ernährung das A und O.


Hilfreich ist für Patienten, deren Therapiepartner und Familie, ein Ernährungs- und Bewegungstagebuch zu führen, bereits vor der Behandlung. Hier schreiben die Patienten alles auf, was sie zu sich nehmen mit Angabe von Uhrzeit und wie sie sich danach gefühlt haben, warum sie es gegessen haben und ob sie es im Sitzen, Stehen oder Gehen zu sich genommen haben.


Diese Methode hilft, typische Essmuster zu erkennen, welche schädlich für das Gewicht sind. Außerdem erhalten die Patienten ein Gefühl dafür, wann sie aus Langeweile, Stress oder wegen richtigem, „echten“ Hunger essen.

Hinzu kommt die Änderung des Bewegungsverhaltens. Mindestens 30-60 Minuten an 3 bis 5 Tagen in der Woche sollten sich die Patienten aktiv bewegen. Schwimmen ist eine gelenkschonende Sportart, Walking und Radfahren sind ebenso geeignet.

Von Diäten im herkömlichen Sinne rate ich ab, im Hinblick auf den ungewünschten Jojo- Effekt. Stattdessen ist eine grundsätzliche Änderung der Ernährungsgewohnheiten angesagt.

Wenn die Gewichtsreduktion nicht stationär begonnen wird, sondern im häuslichen Bereich, bedarf es einer hohen Motivation, Durchhaltevermögen und einem Umfeld, welches die/den Betroffene/n unterstützt. Eventuell ist es hilfreich, eine ambulante Psychotherapie begleitend durchzuführen. Mittlerweile gibt es auch einige Selbsthilfegruppen für adipöse Menschen.


Was kann ich als Heilpraktikerin für Sie tun?

Sind Sie motiviert und wollen an Gewicht verlieren? Haben Sie schon einige Diätversuche gestartet, jedoch ohne Erfolg?

Sofern Sie nicht in lebensbedrohlichem Zustand sind, in welchem ich Sie nicht behandeln darf, sondern eine stationäre Behandlung notwendig ist, kann ich Ihnen bei folgenden Schritten helfen:

  • Bestandsaufnahme: Was essen Sie jetzt? Welches Gewicht haben Sie bei welcher Größe? Wie gestalten Sie Ihre Freizeit und wie sieht Ihr Alltag aus?

  • Erstellung von (persönlichen) Zielen: Wie sieht Ihr Wunschgewicht aus? Welches Kleidungsstück möchten Sie wieder tragen?

  • Welche Sportart möchten Sie ausprobieren? 

  • Haben Sie Allergien gegen bestimmte Nahrungsmittel? Auf was können Sie ohne Mühe verzichten, auf was nicht?

  • Basierend darauf erstellen wir gemeinsam einen Ernährungsplan, individuell für Sie und auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt.

  • Ich begleite Sie psychologisch und erarbeite mit Ihnen gemeinsam einen Plan gegen auslösende Faktoren.

  • Unterstützend empfehle ich Ihnen Schüssler Salze und/oder Globuli, die das Abnehmen erleichtern

Adipositas: Dienstleistungen
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